Farbpsychologie Ein Schlüsselelement im Design und Marketing

Das Projekt steht, die Zielgruppe ist definiert, das Produkt entwickelt. Nun geht es darum, all das in ein ansprechendes Design zu kleiden und ein markantes Branding zu entwickeln. Eine entscheidende Frage dabei ist: Welche Farbe wähle ich für mein Branding, was harmoniert mit meiner Marke und wie wird es auf potenzielle Kunden wirken?

Diese Fragestellung begegnet uns in unserer Designagentur Abracadabra regelmäßig. Lassen Sie uns einen Blick auf das Thema Farben und Farbpsychologie werfen und einige Einsichten teilen.

Es ist allgemein bekannt, dass bestimmte Farben spezifische Assoziationen hervorrufen – Rot regt den Appetit an, Blau wirkt beruhigend, Gelb stimuliert und aktiviert.

Farbpsychologie ist ein seit Langem etabliertes Werkzeug im Marketing. Händler nutzen gezielt Farben, um Emotionen zu wecken und Kunden zum Kauf zu animieren. Auch bei der Gestaltung eines Farbschemas für Ihr Branding ist dieses Werkzeug unerlässlich. Soll Ihre Online-Präsenz Vertrauen, Ruhe oder Autorität ausstrahlen? Die Wahl der Farben kann entscheidend dazu beitragen, dieses Bild zu formen.

Was versteht man unter Farbpsychologie? Farbpsychologie untersucht, wie Farben das menschliche Verhalten und die Emotionen beeinflussen und kann bis zu 85% der Kaufentscheidungen von Kunden beeinflussen. Unterschiedliche Farben, Töne und Nuancen evozieren verschiedene Assoziationen, die menschliche Stimmungen und Entscheidungsprozesse prägen. Dabei ist zu beachten, dass die Wirkung von Farben je nach persönlichen Vorlieben und kulturellem Hintergrund variieren kann.

Im Marketing beeinflusst Farbe die Wahrnehmung der Konsumenten von Marken und Produkten. Daher ist es wichtig, Farbtöne zu wählen, die zu den Zielen Ihres Unternehmens und Ihrer Zielgruppe passen.

Die Rolle der Farben in der Markenentwicklung Farben prägen oft den ersten Eindruck, den ein Verbraucher von einer Marke oder einem Produkt hat. Verbraucher verknüpfen mit dem Produkt Gefühle, die sie mit bestimmten Farben assoziieren (z. B. Schwarz als luxuriös). Diese Assoziationen beeinflussen wiederum die Markenwahrnehmung und spielen eine entscheidende Rolle in der Art und Weise, wie Verbraucher Entscheidungen treffen und Marken bewerten:

  • Bis zu 90 % des ersten Eindrucks werden durch die Farbe bestimmt.

  • Farbe kann das Markenbewusstsein und die Wiedererkennung um 80 % verbessern.

  • 93 % der Verbraucher treffen Kaufentscheidungen basierend auf visuellen Eindrücken.

Die Wahl von Farben, die sich von denen der Konkurrenten unterscheiden, kann dazu beitragen, dass sich Ihre Marke abhebt und die Markenbekanntheit steigt.

Lasst uns nun einige konkrete Beispiele durchgehen.

Blau
Die weltweit beliebteste Farbe, wird von 57 % der Männer und 35 % der Frauen als ihre Lieblingsfarbe genannt. Es ist auch ein Favorit unter den Marken, wobei 33 % der führenden Unternehmen sie für ihr Logo auswählen. Blau strahlt Ruhe aus und weckt Assoziationen von Sicherheit, Stärke, Weisheit und Vertrauen. Dies macht es zu einer bevorzugten Wahl für soziale Netzwerkunternehmen wie Facebook und Twitter, die darauf abzielen, vertrauenswürdig zu erscheinen, insbesondere weil sie große Mengen an Benutzerdaten verwalten. Allerdings gibt es auch weniger positive Konnotationen: In der Natur kommen blaue Lebensmittel selten vor, was dazu führen kann, dass die Farbe den Appetit unterdrückt und sie kann ebenso Kälte und Distanziertheit ausstrahlen.

Violett
Steht für Königswürde und Exklusivität. In der Geschichte des Römischen Reiches trugen nur die hochrangigsten Beamten Purpur, eine Farbe, die teurer als Gold war. Königin Elisabeth I. legte fest, dass nur Mitglieder des Königshauses Purpur tragen dürfen. Diese historischen Assoziationen lassen Violett heute als Symbol für Weisheit, Reichtum und Kultiviertheit erscheinen. Marken, die Exklusivität signalisieren wollen, nutzen häufig Violett. Trotz seiner edlen Konnotationen kann Violett jedoch auch Dekadenz und Launenhaftigkeit suggerieren. Es wird nur von wenigen Marken verwendet, was es zu einer guten Wahl macht, um sich abzuheben.

Orange
Eine Farbe, die Vertrauen, Kreativität und Mut ausstrahlt, ist bekannt für ihre warmen und einladenden Eigenschaften, da sie mit der Sonne assoziiert wird. Diese positive Wahrnehmung hat jedoch auch ihre Schattenseiten. Orange kann auch Gefühle von Frustration, Mangel und Trägheit evozieren und von einigen als Zeichen von Unreife oder Ignoranz betrachtet werden. Interessanterweise finden 29 % der Menschen Orange unattraktiv. Dennoch ist es die charakteristische Farbe von Nickelodeon, deren lebhafte und kreative Ausstrahlung gut zu ihren unterhaltsamen und oft schrulligen Programmen passt.

Rot
Die Farbe der Energie und Leidenschaft, wird oft verwendet, um Aufmerksamkeit zu erregen und Handlungen zu stimulieren, wie bei Call-to-Action-Buttons, die zum Kauf anregen. Rot hat auch physische Effekte: Es kann den Appetit anregen und wird daher häufig in der Lebensmittelbranche eingesetzt. Allerdings kann Rot auch starke negative Emotionen wie Wut, Warnung, Gefahr und Aggression hervorrufen. Marken wie Coca-Cola haben Rot erfolgreich eingesetzt, um ein Gefühl von Aufregung und Energie zu vermitteln, das gut zu ihrem dynamischen Branding passt.

Grün
Steht sinnbildlich für das Leben. Es erinnert an Gras, Bäume und Pflanzen und ruft Gefühle von Entspannung, Gesundheit, Wohlstand, Hoffnung und Frische hervor. In seiner negativen Ausprägung kann Grün jedoch auch für Langeweile, Stagnation und Banalität stehen, was zeigt, dass auch diese lebensbejahende Farbe ihre Fallstricke hat.

Gelb
Die Farbe der Jugend und des Glücks, ist sichtbar in Smileys, Sonnenblumen und Quietscheentchen. Marken nutzen Gelb, um Optimismus, Kreativität, Extrovertiertheit und Wärme zu kommunizieren. Gelbes Branding kann jedoch auch Angst, Irrationalität und Unruhe hervorrufen. Es ist auch die Farbe von Warnschildern und -signalen, was die Bedeutung der Kontextabhängigkeit von Farbwahrnehmungen unterstreicht. McDonald's nutzt die positive Assoziation von Gelb in Kombination mit appetitanregendem Rot, um eine freundliche und zugängliche Atmosphäre zu schaffen.

Schwarz
Ist eine dominante Farbe in der Mode und im Branding, die Eleganz, Macht und Raffinesse vermitteln kann. Viele Luxusmarken wie Chanel nutzen Schwarz, um ihren Logos eine anspruchsvolle Optik zu verleihen. Doch Schwarz kann auch negative Assoziationen wie Unterdrückung, Kälte und sogar Böses hervorrufen.

Weiß
Wird oft für ein klares und einfaches Design verwendet und kann eine Atmosphäre der Modernität, Reinheit und Unschuld schaffen. Es kann jedoch auch steril und leblos wirken, insbesondere in Umgebungen, die eine warme und einladende Atmosphäre erfordern. Dennoch haben es Marken wie Apple und Tesla geschafft, Weiß effektiv einzusetzen, um Innovation und Modernität zu betonen.

Rosa
Wird häufig verwendet, um Weiblichkeit und Jugendlichkeit zu signalisieren und kann eine Marke von anderen unterscheiden. Es kann jedoch auch kindliche oder rebellische Schwingungen erzeugen und möglicherweise im Laufe der Zeit an Attraktivität verlieren. Trotzdem bleibt es für Marken wie Barbie, die auf ein junges Publikum abzielen, eine attraktive Wahl.

Haben Sie schon eine Farbe oder Farbkombination im Sinn, die Ihrem Projekt neuen Schwung verleihen könnte? Falls Sie sich noch unsicher sind, stehen wir von der Abracadabra Designagentur gerne zur Seite. Mit unserem Sitz im Herzen Berlins, dem pulsierenden Zentrum der Kreativbranche, haben wir stets einen Finger am Puls der neuesten Trends und Marktentwicklungen. Lassen Sie uns gemeinsam die perfekte Farbpalette für Ihr Branding entwerfen, die nicht nur ästhetisch anspricht, sondern auch die gewünschten Emotionen und Handlungen Ihrer Zielgruppe gezielt aktiviert.

Previous
Previous

Warum ein Projektmanager der geheime Erfolgsfaktor für Ihre Design- und Marketing-Agentur ist

Next
Next

Wie man eine völlig NUTZLOSE Landingpage erstellt